Königskrabbe – Alle wichtigen Informationen im Überblick

Die Königskrabbe ist eine große und imposante Krabbenart, die in kalten Gewässern der Arktis und des Nordpazifiks beheimatet ist. Sie gehört zu den größten Krabbenarten der Welt und ist für ihr delikates Fleisch bekannt. Aufgrund ihres hohen kommerziellen Werts und ihrer einzigartigen Erscheinung ist die Königskrabbe in vielen Kulturen ein wichtiger Bestandteil der Küche und des Kunsthandwerks. Trotz ihrer Beliebtheit ist die Königskrabbe eine anspruchsvolle Art, die spezielle Anforderungen an ihre Umwelt und ihre Ernährung hat. In vielen Ländern sind strenge Schutzbestimmungen in Kraft, um ihre Bestände zu erhalten, während sie in anderen Gebieten zur Plage geworden ist und als invasive Art betrachtet wird. 

Nachfolgend finden Sie Informationen über Aussehen, Lebensweise, Ernährung, Fortpflanzung und weitere Aspekte von Königskrabben.

Die Königskrabbe im Steckbrief

Aussehen der Königskrabbe
Quelle: Königskrabbe – via pixabay.com
  • Wissenschaftlicher Name: Paralithodes camtschaticus 
  • Unterordnung: Pleocyemata 
  • Teilordnung: Mittelkrebse (Anomura) 
  • Familie: Stein- und Königskrabben (Lithodidae) 
  • Gattung: Paralithodes 
  • Art: Königskrabbe 
  • Herkunft: Ursprünglich nördlicher Pazifik, später bioinvasive Ansiedlung in Barentssee (Nordeuropa) 
  • Größe: Panzer bis zu 25 cm, Beinspannweite bis zu 180 cm 
  • Gewicht: Bis zu 15 kg 
  • Lebenserwartung: ca. 20-30 Jahre

Königskrabbe – Aussehen und Besonderheiten:

Die Königskrabbe, auch bekannt als Kamtschatka-Krabbe oder russische Königskrabbe, ist eine eindrucksvolle Krabbenart, die in den kälteren Gewässern des Pazifischen Ozeans heimisch ist. Sie ist eine der größten Krabbenarten der Welt und kann ein Gewicht von bis zu 17 kg mit einer Spannweite von bis zu 1,80 Metern erreichen. 

Die Königskrabbe hat eine harte, stachelige Schale, die in verschiedenen Schattierungen von rot-orange bis braun schimmert. Ihr Körper ist rund und kann bis zu 25 cm breit werden. Die Königskrabbe hat fünf Paar Beine, von denen die beiden vorderen mit kräftigen Scheren ausgestattet sind, zum Zerkleinern von Muscheln und anderen harten Schalen verwendet werden. Die Scheren der Königskrabbe sind unterschiedlich groß, wobei die rechte Schere immer größer als die linke ist. Die rechte Schere wird zum Kämpfen, bzw. zum Verteidigen verwendet, während die linke bei der Nahrungsaufnahme verwendet wird. 

Die Augen der Königskrabbe sind klein und auf Stielen angeordnet, um einen besseren Blick auf ihre Umgebung zu ermöglichen. Ein weiteres auffälliges Merkmal sind die langen, dünnen Beine, die mit Stacheln und Haaren bedeckt sind. Die Königskrabbe hat auch eine breite, flache Unterseite, die es ihr ermöglicht, auf dem Meeresboden zu kriechen und zu graben. 

Aufgrund ihres robusten Körpers und ihrer beeindruckenden Größe ist die Königskrabbe ein faszinierendes Tier, das oft in der Unterwasserwelt beobachtet wird und auch in der Populärkultur eine Rolle spielt.

Geschichtlicher Hintergrund & Herkunft der Königskrabbe

Die Königskrabbe stammt aus den Gewässern des Nordpazifiks. Sie wurde erstmals in den 1930er Jahren vor der Halbinsel Kamtschatka in Russland entdeckt und später auch in den Gewässern vor Alaska und Japan gefunden. 

In den 1960er Jahren entdeckten Fischer in Alaska die Königskrabbe und sie wurde schnell zu einem wichtigen Fang für die lokale Fischereiindustrie. Zur gleichen Zeit wurde die Königskrabbe durch russische Forschern in der Barentssee ausgesetzt und somit dort angesiedelt. In den 70er Jahren wurde erstmals eine Königskrabbe vor der Küste Norwegens gefangen. Die Nachfrage nach Königskrabben wuchs in den folgenden Jahrzehnten weltweit und sie wurde zu einer begehrten Delikatesse in der Gastronomie. 

Mittlerweile unterliegen der Fang und Handel von Königskrabben strengen Vorschriften und Kontrollen, um sicherzustellen, dass die Art nachhaltig befischt wird. Laut Umweltschützern verursachen Königskrabben massive ökologische Probleme und stellen eine regelrechte Plage dar, da sie als invasive Art quasi keine natürlichen Fressfeinde haben und sich so unkontrolliert ausbreiten können. Infolgedessen verdrängen sie ursprünglich heimische Tier- und Pflanzenarten aus bestehenden Ökosystemen.

Die unterschiedlichen Arten von Königskrabben

Es gibt mehrere Arten von Königskrabben, die sich in Aussehen und Verbreitung unterscheiden. Hierbei ist zu beachten, dass es um die Familie der Stein- und Königskrabben geht. Spricht man im deutschen Sprachraum von “Königskrabbe”, ist damit nahezu immer die Art “Paralithodes camtschaticus” gemeint. Diese ist gleichzeitig die bekannteste Art, wird auch als Kamtschatka-Königskrabbe bezeichnet, und ist in der Beringsee und dem nördlichen Pazifik heimisch. 

Eine weitere Art ist die Goldene Königskrabbe (Lithodes aequispinus), die vor allem in den Gewässern vor Alaska und im Golf von Alaska vorkommt. Andere Arten sind die Blaue Königskrabbe (Paralithodes platypus) und die Scharlachrote Königskrabbe (Lithodes couesi), die in den Gewässern entlang der Westküste Nordamerikas vorkommen. Insgesamt gibt es etwa 100 Arten in zehn Gattungen, die in verschiedenen Regionen der Welt vorkommen.

Die Verbreitung der Königskrabbe

Die Königskrabbe ist in den nördlichen Gewässern der Erde verbreitet und bewohnt vor allem die kalten und tiefen Gewässer der Arktis und Subarktis. Die bekannteste Art, die Rotkönigskrabbe, ist in der Beringsee und dem nördlichen Pazifik heimisch und erstreckt sich von Hokkaido im Osten bis zur Tschukotka-Halbinsel im Westen. Die Goldene Königskrabbe hingegen kommt hauptsächlich in den Gewässern vor Alaska und im Golf von Alaska vor. Auch entlang der Westküste Nordamerikas sind verschiedene Arten von Königskrabben zu finden. Die Blaue Königskrabbe bewohnt die Küstengewässer des nördlichen Pazifiks von Alaska bis nach Kalifornien, während die Scharlachrote Königskrabbe in den Gewässern entlang der Küste von British Columbia und Washington vorkommt. In Europa ist die Königskrabbe in den Gewässern vor Norwegen, Island und der Barentssee verbreitet. Insgesamt sind Königskrabben in verschiedenen Regionen der Welt anzutreffen, wobei die meisten Arten in den kälteren Gewässern der nördlichen Hemisphäre vorkommen.

Die Nahrung der Königskrabbe

Die Königskrabbe ist ein Raubtier und ernährt sich hauptsächlich von bodenbewohnenden Organismen wie Muscheln, Schnecken und verschiedenen Arten von Krebstieren wie Garnelen und Krabben. Auch kleine Fische und Aas stehen auf dem Speiseplan der Königskrabbe. 

Interessanterweise sind Königskrabben auch dafür bekannt, sich gegenseitig zu fressen. Kannibalismus tritt in der Natur aufgrund von Nahrungsmangel und Überbevölkerung auf. Bei Königskrabben wurde beobachtet, dass größere Exemplare ihre Artgenossen angreifen und fressen, wenn die Nahrung knapp wird oder wenn sie um einen begrenzten Lebensraum konkurrieren. 

Es ist auch bekannt, dass Königskrabben opportunistische Fresser sind und in der Lage sind, sich an neue Beute anzupassen, wenn ihre bevorzugten Nahrungsmittel knapp werden. Eine Untersuchung in der Beringsee zeigte, dass die Nahrung der Königskrabben saisonabhängig variiert. Im Frühjahr ernähren sie sich hauptsächlich von kleinen Fischen und Krebstieren, im Sommer fressen sie vor allem Schalentiere, und im Herbst und Winter fressen sie bevorzugt Aas.

Die Fortpflanzung der Königskrabbe

Die Königskrabbe hat eine bemerkenswerte Fortpflanzungsstrategie. Die Paarungszeit der Königskrabbe beginnt im späten Frühjahr und dauert bis zum Sommer. In dieser Zeit wandern die Männchen in flacheres Wasser, um Weibchen anzulocken. Der Paarungsakt selbst findet im offenen Wasser statt, und das Männchen befruchtet die Eier des Weibchens, während sie freigesetzt werden. 

Nach der Befruchtung trägt das Weibchen die befruchteten Eier für etwa 10-11 Monate an ihrem Bauch. Die Eier entwickeln sich in einer Tasche, die unter dem Schwanz der Mutterkrabbe hängt. In dieser Tasche durchlaufen die Eier mehrere Entwicklungsstadien, bis sie schlüpfreif sind. 

Ein Weibchen kann bis zu 50.000 Eier tragen, aber nur etwa 10% davon erreichen das schlüpfreife Stadium. Sobald die Jungtiere schlüpfen, werden sie von der Mutterkrabbe in flacheres Wasser gebracht, wo sie sich von Plankton und kleinen Krebstieren ernähren. 

Interessanterweise ist Kannibalismus unter Königskrabben üblich. Junge Königskrabben werden oft von erwachsenen Artgenossen gefressen, insbesondere wenn die Nahrung knapp ist. Einige Studien haben jedoch gezeigt, dass Königskrabben durch den Verzehr von Nachkommen auch indirekt ihre Fortpflanzungsraten steigern können, indem sie dadurch ihre eigene Fitness verbessern.

Wie viel kostet eine Königskrabbe?

Die Königskrabbe ist eine Delikatesse und entsprechend hochpreisig. Der Preis variiert jedoch je nach Herkunftsland und Jahreszeit. Die meisten Königskrabben werden aus den kalten Gewässern des Nordpazifiks und des Nordatlantiks gefangen. Die größten und teuersten Königskrabben stammen aus den Gewässern Alaskas, wo sie von professionellen Fischern gefangen werden. 

Der Preis für eine Königskrabbe wird oft pro Kilogramm angegeben und kann je nach Größe und Art der Krabbe variieren. In den USA beträgt der Preis für eine Königskrabbe zwischen 50 und 100 US-Dollar pro Pfund, während in Europa der Preis je nach Land zwischen 40 und 100 Euro pro Kilogramm liegen kann. 

Königskrabben werden normalerweise frisch oder tiefgekühlt verkauft. Die frischen Krabben sind in der Regel teurer als die tiefgefrorenen. Wenn Sie Königskrabben kaufen möchten, gibt es verschiedene Optionen: Fischgeschäfte, Feinkostläden und Online-Shops bieten oft Königskrabben an. 

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Fang von Königskrabben strengen Regulierungen und Quoten unterliegt, um die Bestände zu erhalten und zu schützen. Dies hat auch Auswirkungen auf den Preis und die Verfügbarkeit von Königskrabben.

 Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Preis für eine Königskrabbe je nach Größe, Art, Herkunftsland und Jahreszeit variiert. Der Kauf von Königskrabben kann bei Fischgeschäften, Feinkostläden und Online-Shops erfolgen, aber es ist wichtig, darauf zu achten, dass der Fang nachhaltig ist und den Bestand der Königskrabben nicht gefährdet.

Kann man eine Königskrabbe im Aquarium halten?

Königskrabben sind beeindruckende Kreaturen, die normalerweise in der Wildnis leben. Aufgrund ihrer Größe und ihres Verhaltens ist es schwierig, sie im Aquarium zu halten. Zudem sind sie sehr anspruchsvoll in der Pflege und benötigen spezielle Lebensbedingungen, die schwer zu simulieren sind. 

Königskrabben benötigen eine ausreichend große Umgebung, um sich bewegen zu können, sowie spezielle Bedingungen wie eine hohe Salzkonzentration und eine konstante Temperatur. Es ist nicht empfehlenswert, sie im gleichen Aquarium mit anderen Fischen oder Krustentieren zu halten, da Königskrabben bekannt dafür sind, Kannibalismus auszuüben und ihre Artgenossen zu fressen. 

Es gibt jedoch einige erfahrene Aquarienbesitzer, die erfolgreich Königskrabben in ihrem Aquarium halten. In der Regel benötigen sie ein sehr großes Aquarium, das speziell auf die Bedürfnisse der Königskrabben zugeschnitten ist. Eine gute Beleuchtung und Filterung sowie eine ausgewogene Ernährung sind ebenfalls wichtig, um das Überleben der Königskrabbe im Aquarium zu gewährleisten. 

Insgesamt ist es nicht empfehlenswert, Königskrabben als Haustiere in einem Aquarium zu halten, da dies sehr anspruchsvoll ist und spezielle Bedingungen erfordert. Es ist viel einfacher und sicherer, sie in ihrem natürlichen Lebensraum zu bewundern und zu respektieren.

Sind Königskrabben eine Plage?

Die Königskrabbe ist ein bekanntes Meereslebewesen, das in einigen Gebieten der Welt sehr häufig vorkommt. Aufgrund ihrer schnellen Vermehrung kann sie sich jedoch in manchen Gebieten zu einer Plage entwickeln. Insbesondere in den Gewässern vor der Küste Norwegens ist die Königskrabbe zu einer Bedrohung geworden. Ursprünglich wurden die Krabben in den 1960er Jahren von den sowjetischen Behörden in die Barentssee eingeführt, um die lokale Fischereiindustrie zu fördern. Aufgrund ihrer aggressiven Natur und schnellen Fortpflanzung konnten sich die Krabben jedoch schnell vermehren und breiteten sich auf andere Gebiete aus. 

Eine Königskrabben-Plage kann negative Auswirkungen auf die lokale Tierwelt haben, da die Krabben eine Bedrohung für andere Arten darstellen können. Sie können die Nahrungskette beeinflussen und die Bestände anderer Fischarten reduzieren. In der Fischereiindustrie können sie auch eine Herausforderung darstellen, da sie als Beifang gefangen werden können und somit unerwünscht sind. 

Um das Problem der Königskrabben-Plage zu bewältigen, werden verschiedene Methoden angewendet. Eine Möglichkeit ist die Erhöhung des Fangs durch kommerzielle Fischerei, um die Population zu reduzieren. In einigen Gebieten werden die Krabben auch als Delikatesse angesehen und verkauft. Eine andere Methode ist die Verwendung von Fallen, um die Krabben zu fangen und zu entfernen. In manchen Gebieten wird auch versucht, die Krabben gezielt zu jagen, um die Populationen unter Kontrolle zu halten. 

Insgesamt ist die Königskrabben-Plage ein ernstzunehmendes Problem in einigen Gebieten der Welt. Es erfordert eine sorgfältige Überwachung und Management, um die Auswirkungen auf die lokale Tierwelt und die Fischereiindustrie zu minimieren.

Interessante Fakten über die Königskrabbe

  • Königskrabben leben normalerweise in Tiefen von 50 bis 500 m, aber sie wurden auch in Tiefen von über 2000 m gefunden. 
  • Königskrabben sind Kannibalen und fressen manchmal kleinere Exemplare ihrer eigenen Art. 
  • Ihre Scheren können mit einer Kraft von bis zu 15 kg schließen. 
  • Königskrabben haben eine ausgezeichnete Regenerationsfähigkeit und können ihre Gliedmaßen nach Verletzungen regenerieren. 
  • Die größte Königskrabbe, die jemals gefangen wurde, hatte eine Spannweite von bis zu 2,4 Metern und wog etwa 15 Kilogramm. Dieser Gigant wurde vor der Küste von Japan gefangen. 
  • Königskrabben haben ein außergewöhnliches Sinnesorgan, das ihnen ermöglicht, elektrische Impulse im Wasser zu erkennen, um ihre Umgebung zu navigieren und Beute zu finden.

FAQ rund um die Königskrabbe

Die Königskrabbe stammt aus den kühlen Gewässern des nördlichen Pazifiks, insbesondere aus den Beringmeeren, dem Ochotskischen Meer und dem Golf von Alaska.

Königskrabben können eine Körperlänge von bis zu 1,80 Meter erreichen und ein Gewicht von bis zu 10 Kilogramm haben.

Königskrabben können bis zu 30 Jahre alt werden.

Die Nahrung von Königskrabben besteht hauptsächlich aus Krebstieren, Muscheln, Seesternen und anderen Meerestieren.

Obwohl Königskrabben in einigen Regionen überfischt wurden, sind sie derzeit nicht als bedroht eingestuft.

Königskrabben werden in vielen Teilen der Welt als Delikatesse geschätzt und sind aufgrund ihres milden, süßen Fleisches und ihres reichen Geschmacks sehr beliebt.

Der Preis für eine Königskrabbe kann je nach Region und Saison stark variieren. In der Regel liegen die Preise pro Kilogramm bei mehreren hundert Euro.

Königskrabben können auf verschiedene Arten zubereitet werden, wie zum Beispiel gebraten, gegrillt, gedünstet oder als Bestandteil von Suppen und Eintöpfen.

Es ist äußerst schwierig, Königskrabben im Aquarium zu halten, da sie sehr empfindlich sind und spezielle Bedingungen benötigen, wie zum Beispiel kühles Wasser, das ständig zirkuliert.

Königskrabbenplagen können durch verschiedene Methoden bekämpft werden, wie zum Beispiel durch den Einsatz von Fallen und Netzen oder durch die Anwendung von biologischen Kontrollmethoden wie Parasiten oder Krankheiten, die speziell auf Königskrabben abzielen.