Aal – Alle wichtigen Informationen im Überblick

Der Aal im Steckbrief

Quelle: Aal – via Wikimedia Commons
  • Wissenschaftlicher Name: Anguilla anguilla 
  • Ordnungsname: Aalartige (Anguilliformes) 
  • Familie: Anguillidae 
  • Gattung: Aale (Anguilla) 
  • Art: Europäischer Aal 
  • Herkunft: Sargassosee, Atlantik 
  • Größe: zwischen 50 cm (Männchen) und bis zu 100 cm (Weibchen) 
  • Gewicht: bis zu 6 kg (nur Weibchen erreichen Maximalgewicht) 
  • Verbreitung: Leben in Süßgewässern, wandern zum Laichen in Salzwasser (Sargassosee)

Europäischer Aal – Aussehen und Besonderheiten:

Der Europäische Aal ist eine faszinierende Fischart mit einem charakteristischen schlangenartigen Aussehen. Sein Körperbau ist im Querschnitt rund und wird im hinteren Drittel des Körpers flacher. Die Rücken-, Schwanz- und Afterflosse sind bei dieser Art durchgängig miteinander verwachsen. Auffällig sind auch die sehr kleinen, runden Schuppen, die in die Haut eingebettet sind und sich anders als bei den meisten Fischarten nicht überlappen, sondern nebeneinander angeordnet sind.

Ein weiteres interessantes Merkmal des Europäischen Aals ist, dass der Unterkiefer den Oberkiefer überlappt. Im Gegensatz zu anderen Fischarten haben Aale keine Bauchflossen, dafür aber stark ausgeprägte Brustflossen, die ihnen bei der Fortbewegung helfen. 

Die Farbgebung des Europäischen Aals variiert je nach Alter und Umgebung. An der Oberseite sind Aale meist schwarz bis dunkelgrün gefärbt, während die Unterseite bei jungen Aalen gelb und bei erwachsenen Aalen weiß ist. Europäische Aale sind Meister der Tarnung, und ihre Färbung hilft ihnen dabei, in ihrer natürlichen Umgebung zu verschwinden. Insbesondere junge Aale passen sich mit ihrer gelben Unterseite gut an sandige oder schlammige Gewässerböden an, während erwachsene Aale mit ihrer weißen Unterseite in klaren Gewässern, wie zum Beispiel in Flüssen und Bächen, schwerer zu erkennen sind. 

Insgesamt ist der Europäische Aal aufgrund seines einzigartigen Aussehens und seiner Besonderheiten eine interessante Art, die in der Naturforschung und Fischerei eine wichtige Rolle spielt.

Die Herkunft des Aals

Die Herkunft des Europäischen Aals war lange Zeit ein Rätsel und beschäftigte Naturforscher schon im antiken Griechenland. Erst 1922 entdeckte der dänische Forscher Johannes Schmidt nördlich der Bermudas kleine Aal-Larven und seitdem vermutete man, dass Europäische Aale in der Sargassosee im Atlantik laichen. Diese Theorie konnte jedoch erst 100 Jahre später von Forschern bestätigt werden. Der genaue Paarungsprozess konnte dennoch bis heute nie in freier Wildbahn dokumentiert werden. Auf dem Weg zum Laichgrund in der Sargassosee legen weibliche Aale eine Strecke von bis zu 5000 Kilometern zurück. Dabei schwimmen sie durch unterschiedliche Gewässer und überwinden dabei auch einige Hindernisse wie Dämme oder Wasserkraftwerke. Die männlichen Aale sterben nach der Fortpflanzung in der Sargassosee, während die weiblichen Aale noch einmal zurück zu den Gewässern wandern, in denen sie aufgewachsen sind, um sich dort weiter zu ernähren und zu wachsen, bevor sie selbst zur Sargassosee wandern, um sich fortzupflanzen.

Die unterschiedlichen Arten von Aalen

Es gibt heutzutage bis zu 20 verschiedene Aal-Arten, je nach Auslegung. Die bekannteste Art im deutschen Sprachraum ist der Europäische Aal (Anguilla anguilla). Weitere bekannte Arten sind der Amerikanische Aal (Anguilla rostrata) und der Japanische Aal (Anguilla japonica). Jede Aal-Art unterscheidet sich in Körperform, Größe und Verbreitungsgebiet. Es gibt auch Unterschiede in der Anzahl der Wirbel und verschiedene molekulare Merkmale. Obwohl der Zitteraal oft als eine Aal-Art angesehen wird, ist dies zoologisch nicht korrekt, da er zur Ordnung der Neuwelt-Meeresfische gehört. Andere Arten von Aalen sind der Indische Aal (Anguilla bicolor), der Sargasso Aal (Anguilla anguilla die sich ausschließlich in der Sargassosee fortpflanzt) und der Australische Aal (Anguilla reinhardtii). Die verschiedenen Aal-Arten haben jeweils ihre eigenen einzigartigen Eigenschaften und spielen eine wichtige Rolle in ihren jeweiligen Ökosystemen.

Die Verbreitung des Aals

Der Europäische Aal ist eine interessante Art von Fischen, die nicht nur in Europa, sondern auch in Kleinasien und Teilen Nordafrikas heimisch ist. Diese Art von Aalen ist katadrom, was bedeutet, dass sie ihren Lebensraum zum Laichen wechseln. Bis zur Geschlechtsreife leben sie in Süßgewässern, bevor sie sich auf ihre Wanderung zur Sargassosee im Atlantik machen, wo sie laichen. Während dieser Wanderung wechseln die Aale zwischen aktivem Schwimmen und Treiben Lassen in der Strömung. Interessanterweise verenden die erwachsenen Aale nach dem Ablaichen und die geschlüpften Aal-Larven wandern zurück in ihr Heimatgewässer. Obwohl der Name dieser Fischart auf Europa hinweist, zeigt ihre Verbreitung, dass sie auch in anderen Teilen der Welt vorkommt. Der Lebenszyklus der Aale, insbesondere ihre Wanderungen, ist ein faszinierendes Phänomen, das die Wissenschaftler seit langem untersuchen und das unsere Neugier weckt.

Die Nahrung des Aals

Aale haben eine vielseitige Nahrung und je nach Art und Schnauzenform unterschiedliche Ernährungstypen. Der Spitzkopfaal hat eine schmal zulaufende Schnauze und ernährt sich hauptsächlich von Krebstieren und Wirbellosen wie Würmern und Larven. Der Breitkopfaal hat dagegen eine breite Schnauze und jagt neben Würmern und Insektenlarven auch Fische und vereinzelt Frösche. Im Gegensatz zur weit verbreiteten Annahme sind Aale keine Aasfresser und fressen niemals verwesende Kadaver. Es kann jedoch vorkommen, dass Aale kürzlich verendete Kleintiere fressen. In der Regel ernähren sich Aale von lebenden Tieren, die sie jagen oder aus dem Boden graben. Aale sind nachtaktiv und suchen in der Dämmerung nach Nahrung. Da sie sich tagsüber im Schlamm oder zwischen Steinen verstecken, sind sie schwer zu beobachten und ihre genaue Ernährung ist schwer zu erforschen.

Die Fortpflanzung des Europäischen Aals

Die Fortpflanzung des Europäischen Aals ist ein komplexer Prozess, der sich über mehrere Jahre erstreckt. Männliche Aale sind im Alter von 6-9 Jahren geschlechtsreif, während Weibchen erst mit 12-15 Jahren die Geschlechtsreife erreichen. Im Spätherbst wandern die ausgewachsenen Aale zum Laichen in die Sargassosee im Atlantik, die sich zwischen Bermuda und den Azoren befindet. Nach dem Schlüpfen aus den Eiern befinden sich Aale im Larvenstadium und werden aufgrund ihrer Optik als Weidenblattlarven bezeichnet. Etwa drei Jahre später erreichen die Larven die europäische Küste und transformieren sich ca. 100 Kilometer vor der Küste zu den sogenannten Glasaalen. Diese Glasaale sind eine Vorform des Jung-Aals (oder Gelbaals) und verbleiben in Süßgewässern, bis sie geschlechtsreif sind. Sobald sie ihre Geschlechtsreife erreicht haben, beginnt der Fortpflanzungsprozess von vorn. Der Lebenszyklus des Europäischen Aals ist somit ein ständiger Kreislauf zwischen Süßwasser- und Salzwasserlebensräumen.

Wie viel kostet ein Aal?

Aale sind in Deutschland eine beliebte Spezialität und werden hauptsächlich zum Verzehr verkauft. Während es nur wenige Möglichkeiten gibt, lebende Aale zu erwerben, gilt geräucherter Aal als Delikatesse und wird vor allem im asiatischen Raum in großen Mengen verzehrt. Doch die Bestände des Europäischen Aals sind aufgrund von Überfischung und anderen Bedrohungen stark zurückgegangen und gelten mittlerweile als vom Aussterben bedroht. Aus diesem Grund wird der Handel mit lebenden Aalen sehr kritisch betrachtet und ist in vielen Ländern streng reguliert. Besonders problematisch ist der illegale Handel mit Glasaalen, die von Europa nach Asien geschmuggelt werden. Dieser Handel hat nicht nur schwerwiegende Auswirkungen auf die Bestände des Europäischen Aals, sondern auch auf das Ökosystem in den betroffenen Regionen.

Kann man einen Aal im Aquarium halten?

Aale sind für die Haltung in Heimaquarien oder großen Zoo-Aquarien nicht geeignet. Der Grund dafür ist der Wandertrieb, der in den Aalen verankert ist. Aale besitzen ein ausgeprägtes Wander- und Fortpflanzungsverhalten, bei dem sie vom Fluss in das Meer wandern, um sich zu paaren und ihre Eier abzulegen. Wenn Aale in einem Aquarium gehalten werden, werden sie zu gegebener Zeit versuchen, das Becken zu verlassen, um ihre natürliche Wanderung zum Atlantik anzutreten. Die Unterdrückung dieses Fortpflanzungstriebs wird von vielen als Tierquälerei betrachtet und kann zu erheblichem Stress und Leiden für die Tiere führen. Aus diesem Grund raten Experten davon ab, Aale als Haustiere zu halten und fordern ein Ende des Handels mit wildlebenden Aalen für den Heimgebrauch. Stattdessen sollten die Aale geschützt und in ihrem natürlichen Lebensraum gelassen werden.

Interessante Fakten über den Aal

  • Der größte gefangene Aal war 1,33 Meter lang 
  • Sie können sich über feuchtes Terrain an Land bewegen 
  • Aale existieren seit 40 Millionen Jahren auf der Erde 
  • Aale besitzen zwei Herzen, was sehr ungewöhnlich ist 
  • Aale können bis zu 150 Jahre alt werden, wenn sie nicht zum Laichen abwandern 
  • Der Geruchssinn von Aalen ist extrem gut ausgeprägt und dreidimensional 
  • Das Blut von Aalen enthält ein hämolytisches Toxin, welches auch für Menschen giftig ist

FAQ rund um den Aal

Der Handel mit Aalen ist in Deutschland grundsätzlich erlaubt, jedoch unterliegt er strengen gesetzlichen Bestimmungen und Kontrollen. Zum Schutz der gefährdeten Bestände von Europäischen Aalen gelten besondere Regeln, wie beispielsweise ein Fangverbot für Jungaale und bestimmte Schonzeiten.

Aale können je nach Art und Umgebung unterschiedliche Größen erreichen. Die größte bekannte Aalart ist der Europäische Aal (Anguilla anguilla). Männliche Europäische Aale erreichen normalerweise eine Länge von etwa 40 bis 60 Zentimetern, während weibliche Aale größer werden und oft eine Länge von 1 bis 1,5 Metern erreichen. Es gibt jedoch Berichte über Europäische Aale, die noch größer sind und Längen von bis zu 2 Metern oder sogar mehr erreichen.

Es ist wichtig anzumerken, dass Aale eine bemerkenswerte Fähigkeit haben, zwischen Süß- und Salzwasser zu wandern. Während ihres Lebenszyklus durchlaufen sie eine Wanderung vom Süßwasser zum Meer, wo sie laichen, und dann kehren sie in ihre ursprünglichen Süßwassergewässer zurück. Während dieser Wanderungen können Aale beeindruckende Größen erreichen.

Andere Aalarten, wie der Amerikanische Aal (Anguilla rostrata) oder der Japanische Aal (Anguilla japonica), können ebenfalls beachtliche Größen erreichen, aber ihre genauen Längen variieren je nach Art und Region.

Aale laichen im Allgemeinen im offenen Meer. Der genaue Ort, an dem die Laichaktivitäten stattfinden, variiert je nach Art. Europäische Aale (Anguilla anguilla) zum Beispiel wandern von ihren Süßwassergewässern zum Sargassosee im Nordatlantik, der östlich der Bermudas liegt. Die Sargassosee ist ein Gebiet mit schwimmendem Seegras und Algen, das ein wichtiges Laichgebiet für europäische Aale ist.

Amerikanische Aale (Anguilla rostrata) hingegen laichen im westlichen Nordatlantik, südlich von Bermuda. Sie wandern ebenfalls von ihren Süßwasserlebensräumen, wie dem Golf von Mexiko oder den Flüssen der Ostküste Nordamerikas, zum Laichen ins Meer.

Japanische Aale (Anguilla japonica) laichen hauptsächlich in den westlichen Regionen des Nordpazifiks, in der Nähe von Japan und Taiwan.

Es ist wichtig anzumerken, dass die genauen Details der Fortpflanzung bei Aalen noch nicht vollständig verstanden sind, da ihre Laichaktivitäten in abgelegenen Bereichen der Ozeane stattfinden und schwer zu beobachten sind.

Aale können sich an Land fortbewegen, indem sie sich auf ihrem Bauch schlängeln und dabei Muskelkontraktionen in ihrer Körpermuskulatur verwenden. Sie sind jedoch auf eine feuchte Umgebung angewiesen und können sich nur über kurze Strecken bewegen.

Aale können sehr alt werden und erreichen ein Alter von bis zu 50 Jahren. Die genaue Lebensdauer hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Art, dem Geschlecht, der Größe und den Umweltbedingungen.

Der dreidimensionale Geruchssinn von Aalen ermöglicht es ihnen, Duftstoffe im Wasser wahrzunehmen und zu verfolgen. Aale besitzen spezielle Sensorzellen in ihrem Körper, die es ihnen ermöglichen, Gerüche im Wasser zu lokalisieren und zu unterscheiden. Durch ihre Fähigkeit, Duftstoffe in drei Dimensionen wahrzunehmen, können sie auch schwache Geruchsspuren aus großer Entfernung aufnehmen und verfolgen.

Die Population der Aale wird durch eine Vielzahl von Gefahren bedroht, darunter:

  1. Überfischung: Aale werden seit Jahrhunderten kommerziell gefischt und ihre Populationen haben sich stark verringert. Insbesondere die Europäische Aalart ist vom Aussterben bedroht.

  2. Lebensraumzerstörung: Aale benötigen sowohl Süß- als auch Salzwasserhabitaten, um zu überleben. Der Verlust von Feuchtgebieten und Flussmündungen sowie die Verschmutzung von Gewässern beeinträchtigen den Lebensraum der Aale und stellen eine Gefahr für ihre Fortpflanzung und ihr Überleben dar.

  3. Wanderbarrieren: Aale haben einen einzigartigen Lebenszyklus, bei dem sie als Larven in der Sargassosee schlüpfen und dann Tausende von Kilometern zurücklegen, um in Europa und anderen Teilen der Welt Süßwasserflüsse zu erreichen, wo sie erwachsen werden. Wanderbarrieren wie Dämme und Wehre verhindern jedoch, dass Aale ihre Laichplätze erreichen, was ihre Fortpflanzung erschwert und ihre Populationen gefährdet.

  4. Klimawandel: Der Klimawandel beeinflusst die Temperatur und Salinität von Gewässern, was sich auf die Lebensbedingungen der Aale auswirkt. Insbesondere der Anstieg der Wassertemperatur kann zu einer Abnahme der Laichaktivität führen.

  5. Parasiten und Krankheiten: Aale sind anfällig für verschiedene Parasiten und Krankheiten, die ihre Gesundheit beeinträchtigen und ihre Überlebensfähigkeit verringern können.

Diese Faktoren können in Kombination dazu führen, dass die Aalpopulationen weiter abnehmen und das Überleben der Art gefährdet ist. Es ist wichtig, Maßnahmen zum Schutz der Aale zu ergreifen, um ihre Populationen zu erhalten und das Ökosystem zu schützen.

Aale sind Fische, die in Flüssen, Seen und manchmal auch im Meer vorkommen. Ihre Ernährung hängt von der Art des Aals und seinem Lebensraum ab. Jungaale ernähren sich hauptsächlich von Plankton und kleinen Wassertieren, während erwachsene Aale sich von Fischen, Krustentieren und anderen Meereslebewesen ernähren. In Flüssen und Seen fressen Aale in der Regel Fische, Krebse, Schnecken, Insektenlarven und andere Wassertiere. Aale sind Allesfresser und können auch Aas und andere organische Substanzen fressen, die sie auf dem Meeresboden oder in Flüssen und Seen finden.

Der Aal ist ein wertvoller Fisch aufgrund seines delikaten Geschmacks und seiner Verwendung in der traditionellen Küche vieler Länder. Darüber hinaus hat der Aal eine kulturelle Bedeutung in einigen Ländern und eine hohe wirtschaftliche Bedeutung aufgrund seines kommerziellen Fangs und Handels.